Messdiener erhalten Traditionen rund um die Kar- und Ostertage

An Karfreitag wird Jesus gekreuzigt und stirbt. In dieser traurigen Zeit schweigen die Kirchenglocken nach dem Gloria in der Abendmahlmesse an Gründonnerstag bis zu Jesu Auferstehung in der Osternacht. Man sagt, „sie fliegen nach Rom“. Anstelle der Glocken ziehen traditionell Kinder und Jugendliche mit Klappern oder Ratschen umher. 

In unserer Gemeinde wird diese Tradition von den Messdienern St. Katharina in Hackenbroich weiterhin aufrechterhalten. Sie klappern um 12:00 Uhr und 19:00 Uhr zum Angelusgebet und um 14:00 Uhr vor der Karfreitagsliturgie. Mithilfe von Fahrrädern schaffen es 11 Kinder und Jugendliche in nahezu allen Straßen in Hackenbroich und Hackhausen zu klappern.

Dabei werden sie öfters von Menschen angesprochen, die früher selbst als Messdiener klappern waren (damals wurde „rasseln“ gesagt). „Einige Menschen haben uns zugerufen, wie schön es ist, dass wir immer noch klappern. Ein Mann hat uns auch von seiner Zeit als Messdiener erzählt.“ berichtete ein Messdiener im letzten Jahr. So erfuhren die Messdiener, dass in Hackenbroich und Hackhausen schon vor über 70 Jahren Messdiener an Karfreitag klappern fuhren. 

Auch die Ostereiersammlung hat eine lange Tradition. Schon in einem Brief des damaligen Hackenbroicher Pfarrers Berx wurde 1876 über die Einsammlung von Ostereiern durch den Pfarrer und den Küster berichtet. Später wurde diese Aufgabe von den Messdienern übernommen und bis heute weitergeführt.

Die Messdiener St. Martinus Zons sammeln an Karfreitag Ostereier für die Agape nach der Osternacht. Außerdem werden nach der Festmesse an Ostermontag Eier an die Gottesdienstbesucher verteilt.

In St. Katharina Hackenbroich sind die Messdiener an Karsamstag im Dorf unterwegs. Sie sammeln Spenden für ihre jährliche Pfingstfahrt in ein Selbstversorgerhaus. Die Ostereier werden nach der Festmesse an Ostersonntag an die Gottesdienstbesucher verteilt und der Dormagener Tafel gespendet.